Dezentrale Kulturarbeit Reinickendorf

 
 

Ausstellungsarchiv

FÖRDERPREIS JUNGE KUNST 2019

Ein Gemeinschaftsprojekt des Kunstvereins Centre Bagatelle mit den kommunalen Galerien des Bezirks Reinickendorf

23.08.2019 bis 17.01.2020

Blick in die Ausstellung mit Werken von Marta Djourina und Walter Yu

Erneut werden in der Rathaus-Galerie Werke von neun jungen Künstlerinnen und Künstlern präsentiert, die sich im Rahmen eines Wettbewerbs um den diesjährigen Förderpreis beworben haben. Die eingereichten Arbeiten zeichneten sich durch eine hohe Qualität aus. Folgende künstlerische Positionen konnten die Jury überzeugen:

 In seiner Fotoserie „Genderbashing“ portraitiert Dan Dansen Menschen mit unterschiedlichen Genderidentitäten. Der Künstler zeigt sie in performativen Kampfsport- oder Selbstverteidigungsposen mit festem und herausforderndem Blick zum Betrachter.  

 Marta Djourina nutzt das Verfahren analoger Fotografie auf ungewöhnliche Weise. Unter Verzicht auf eine Kamera wird das Fotopapier direkt belichtet. Dabei entstehen Unikate mit unvorhersehbaren Formen und Farbereignissen.

 Witalij Frese setzt sich in seinen Arbeiten mit körperlicher Identität auseinander. Die Vieldeutigkeit seiner Figuren zeichnet sich durch Leerstellen spezifischer Individualität und geschlechtlicher Zuordnung aus.

 Die Landschaften von Johannes Fuchs sind auf wenige Flächen reduziert. Der Künstler kreiert abstrakte Kompositionen, in denen die kontrastreichen Bausteine die Perspektive herstellen.

 Jann Holstein verwendet für seine Gemälde Vorlagen, die ihm das Internet bietet. Die Auswahl von fremdem Bildmaterial bringt eine emotionale Distanz zum Motiv mit sich. Diese Barriere zum Betrachter überwindet der Künstler durch eine technisch raffinierte Malweise.

 Mit zarten Bleistiftlinien zeichnet Teresa Mayr menschenleere Orte im urbanen Raum. Eine Straßenbaum-Einfassung, ein Stromkasten, ein Straßenschild-Ständer und andere „Einzelne Kleine Dinge Draußen“ werden in Mayrs stillgelegtem Raum-Zeit-Konstrukt aus ihrer Unscheinbarkeit befreit.

 Olivia Parkes zitiert in ihrer Serie „Time to Run“ Motive religiöser Darstellungen und überführt sie ins Jetzt. Eine schwarze Bildumrandung verhindert den Protagonisten ein Entkommen aus der Szene. Der narrative Charakter der Gemälde ist durch herannahende Katastrophen gekennzeichnet.

 Sarah Wohler zeigt Werke aus ihrem Arbeitszyklus „Verkettung“. Vorlage dafür sind die Fassadenlinien eines Discounters, die in Malerei, digitale Bearbeitung und wieder Malerei übersetzt werden. Die Künstlerin experimentiert in diesem Prozess mit unvorhersehbaren Farbvariationen.

 Walter Yu überzeugte die Jury mit seinen Serien kleinformatiger Papierarbeiten, in denen er sich mit literarischen, mythischen und alltäglichen Themen beschäftigt. Yu entwickelt aus zeitgenössisch-westlichen Stilelementen und traditionell-chinesischer Bildtradition eine eigene Sprache.

 

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