Dezentrale Kulturarbeit Reinickendorf

 
 

Ausstellungsarchiv

Flughafen Berlin-Tegel - Eine Hommage

Ausstellung von Zeichnung, Aquarell, Fotografie von Susanne Haun, Frank Koebsch und Christiane Weidner in der Humboldt-Bibliothek

05.06.2012 bis 30.06.2012

Die Tage des Flughafens in Berlin Tegel sind gezählt. Ein bedeutsamer Anlass zurückzublicken und sich künstlerisch damit auseinanderzusetzen. Die künstlerische Hommage in der Humboldt-Bibliothek zeigte Arbeiten von Susanne Haun, Frank Koebsch und Christiane Weidner.

Kunst befindet sich auch auf dem Gelände des Tegeler Flughafens: So ist der deutsche Flugpionier und Namensgeber Otto Lilienthal (1848-1896) in einer beinahe vergessenen Bronzeskulptur aus den 1980er Jahren als abgestürzter Ikarus dargestellt. Die Geschichte von Ikarus und Daidalus und die beharrlichen Versuche Lilienthals, mit selbstgebauten Flugapparaten dem uralten Menschheitstraum vom Fliegen näher zu kommen, inspirierten die Reinickendorfer Künstlerin Susanne Haun (*1965) zu über 100 Zeichnungen - eine Anzahl, die auch symbolisch auf Lilienthals Bemühungen verweist. Sie verbindet Zeitdokumente Lilienthals mit blau-gezeichneten Vögeln, Flugapparaturen und Ikarusvari-ationen und lässt auf diese Weise den Mythos und die menschliche Sehnsucht nach Überwindung irdischer Beschränkungen anschaulich werden.

Auch der in Mecklenburg-Vorpommern lebende Frank Koebsch (*1960) nahm zunächst die Kunstwerke des Tegeler Flughafens genauer in Au-genschein. Vor allem die Skulpturen der Besucherterrasse, wie der „Pa-pierflieger“ von Georg Kohlmaier oder „Vor dem Start nach Calais“ von Karlheinz Biederbick, regten seine Phantasie an. Es entstanden Aquarell-arbeiten, die aus den alltäglichen Szenen des Flughafens heraus die Ambivalenz von Abschied und Aufbruch thematisieren. „Wohin würden die Helden der Lüfte heute fliegen?“

Christiane Weidner (*1955) näherte sich dem Thema auf eine andere Weise. In den seit November 2011 entstandenen Fotografien und Foto-Montagen beschäftigt sie sich vor allem mit der Infrastruktur des Flughafens. Der alltägliche Flugbetrieb erfordert eine enorme Logistik: Gebäude, Technik, Hinweisschilder, die Menschen vor Ort und in der Nähe liegende Wohngebiete werden als ein funktionierender Zusammenhang deutlich. Als eine alltägliche Realität hat der Traum vom Fliegen seine Faszination nicht verloren.
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